Waldbrände ereignen sich vor allem bei grosser Trockenheit
Waldbrände ereignen sich vor allem bei grosser Trockenheit. In den südlichen Bergkantonen Wallis, Südbünden und Tessin gehören unkontrollierte Feuer zu den bedeutendsten Naturgefahren. Mit zunehmender und länger anhaltender Trockenheit aufgrund des Klimawandels steigt das Risiko jedoch in der ganzen Schweiz an. Die meisten Waldbrände hierzulande werden durch Menschen verursacht.
Waldbrände können zwar Personen und Tiere gefährden sowie Gebäude, Infrastrukturen und Kulturgüter zerstören. In der Schweiz sind sie jedoch häufiger eine Gefahr für die Schutzfunktion des Waldes. Wenn Waldbrände Schutzwälder zerstören, sind teilweise ganze Dörfer oder Strassen nicht mehr sicher. Grosse Feuerbrünste können weitere Naturgefahren nach sich ziehen, die Nutzungen und Leistungen des Waldes beeinträchtigen und das Landschaftsbild verändern.
Die meisten Waldbrände hierzulande werden durch Menschen verursacht
Systematische Erfassung
Der Bund warnt in Zusammenarbeit mit den Kantonen die Behörden und die Bevölkerung vor Waldbränden.
Warnungen und systematische Erfassung
Der Bund warnt in Zusammenarbeit mit den Kantonen die Behörden und die Bevölkerung vor Waldbränden. Seit 2008 werden alle Waldbrände in der Schweiz systematisch erfasst. Die Eidg. Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL) führt im Auftrag des Bundesamts für Umwelt (BAFU) eine Waldbranddatenbank mit bisher über 10'000 Ereignissen.
Wirkungsvolle Massnahmen
Wirkungsvolle Massnahmen
Der Bund gibt persönliche Empfehlungen ab, wie sich Einzelpersonen vor, während oder nach einem Waldbrand verhalten sollen. Die Kantone auf der Alpennordseite profitieren von den Erfahrungen der Südkantone und bereiten sich auf eine zunehmende Waldbrandgefahr vor. Insbesondere ist eine gute Zusammenarbeit zwischen den Forstdiensten und den Feuerwehren wichtig. Beispiele von Massnahmen sind:
Raumplanerische Massnahmen
- Gebäude und Anlagen mit genügend grossem Abstand zum Wald bauen (gemäss raumplanerischer Gesetzgebung)
Technische Massnahmen
- Die Wasserversorgung in gefährdeten Gebieten optimieren mit Löschwasserbecken, Hydrantennetzen sowie Sperren für den Stau von Gewässern
- Wetter-, Feuchtigkeits- und Windprognosen verbessern
Organisatorische Massnahmen
- Alarmdispositive erstellen
- Sensibilisierung zur Verhinderung von Waldbränden
- Forst- und Feuerwehrpersonal mit Aus- und Weiterbildungen auf Waldbrände spezialisieren
- Präventionsmassnahmen vorsehen wie Feuerwehrpatrouillen oder Informationstafeln bei hoher Brandgefahr
Vorreiter Tessin und Wallis
Auf der Alpensüdseite besteht seit vielen Jahren ein Waldbrandmanagement, das kontinuierlich ausgebaut wird. Die Kantone Wallis und Tessin sind dabei führend. Im Tessin gibt es nebst einer auf Waldbrände spezialisierten Bergfeuerwehr auch ein Konzept Waldbrand 2020, das unter anderem mit der Eidg. Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL) entstanden ist. Zusätzlich zu Prävention, technischen und organisatorischen Massnahmen sowie Löschen gehört auch das Post-Brand-Management dazu.
Chronik
Kaskade von Naturgefahren
Kaskade von Naturgefahren
Bisweilen kommt es bei Naturgefahren zu einer Verkettung von Ereignissen. Waldbrände vernichten vor allem Schutzwälder und können für weitere Naturgefahren eine Rolle spielen:
Sturzprozesse
Abgebrannte Schutzwälder können Steinschläge nicht mehr aufhalten.
Rutschungen
Fehlende Schutzwälder können zu instabilen Hängen führen, weshalb es nach Waldbränden oft zu Rutschungen kommt.
Lawinen
Ein abgebrannter Wald kann, je nach Entwicklung, nach einigen Jahren seine Schutzfunktion verlieren.
Weitere Informationen zu Waldbrand finden Sie unter