Stürme sind – zusammen mit Überschwemmungen und Hagel – jene Naturgefahren, die in der Schweiz wiederholt die höchsten Sachschäden pro Jahr verursachen. Wind mit einer Stärke von über 75 km/h (bzw. Windstärke 9) wird als Sturm bezeichnet.
Bei starken Winden entstehen Schäden vor allem an Gebäuden, Infrastruktur, Fahrzeugen und an Wäldern. Stürme können Dächer abdecken, Fassadenteile abreissen, Bäume entwurzeln und lose Gegenstände herumwirbeln. Herumfliegende Teile und umstürzende Objekte gefährden Menschen.
Insbesondere die Winterstürme mit Sturmfronten von mehreren hundert Kilometern Länge verursachen die höchsten Schäden. Andere Sturmtypen wie Bise, Föhn, Gewitterböen, Tornados oder Downbursts (lokale Fallwinde) sind kleinräumiger, können aber lokal ebenfalls zu massiven Schäden führen.
Insbesondere die Winterstürme mit Sturmfronten von mehreren hundert Kilometern Länge verursachen die höchsten Schäden
Auswirkungen Klimawandel
Unklare Auswirkungen des Klimawandels
Sowohl in Europa wie auch in der Schweiz beobachtet man seit den 1990er Jahren eine tendenzielle Abnahme von Winterstürmen. Allerdings ist diese Beobachtungsperiode zu kurz, um daraus gesicherte Schlussfolgerungen zu ziehen. Auch für Föhnstürme und Tornados gibt es bisher keine gesicherten Aussagen.
Wirkungsvolle Massnahmen
Wirkungsvolle Massnahmen
In der Schweiz werden Gebäude grundsätzlich robust gebaut, so dass es nur in extremen Fällen zu eingerissenen Mauern kommt. Eigentümerinnen und Eigentümer können die meisten mittleren und kleinen Schäden mit sorgfältiger Planung und regelmässigem Unterhalt minimieren. Der Bund gibt zudem Verhaltensempfehlungen bei Sturm ab. Beispiele für Massnahmen sind:
Technische Massnahmen
- Eine sichere Konstruktion für die Gebäudestruktur und -hülle planen und umsetzen (lassen)
- Gebäude, Fassaden und Dächer regelmässig kontrollieren und unterhalten
Organisatorische Massnahmen
- Baunormen für Tragwerk, Dach, Fassade und Sonnenschutz) konsequent einhalten
- Warnungen von Webseiten und Apps beachten und sich dementsprechend verhalten
Chronik
Kaskade von Naturgefahren
Kaskade von Naturgefahren
Bisweilen kommt es bei Naturgefahren zu einer Verkettung von Ereignissen. Rutschungen können für weitere Naturgefahren eine Rolle spielen:
Wassergefahren
Ein Sturmtief oder ein Gewittersturm mit Starkregen können zu Hochwasser oder Oberflächenabfluss führen, besonders wenn abgerissene Blätter Abflüsse verstopfen.
Hagel
Bei einem Gewitter kommen Sturm und Hagel sowie Starkregen oft zusammen vor.
Waldbrand
Bei Trockenheit oder trockenen Stürmen können sich Wald- oder Siedlungsbrände stark ausbreiten.
Weitere Informationen zu Wind und Sturm finden Sie unter