Immer häufiger kommt es zu regenarmen Sommern und schneearmen Wintern. Zwar gilt die Schweiz als Wasserschloss Europas. Da aber während der Sommermonate in Zukunft mit einem Rückgang des Niederschlags zu rechnen ist, werden die Auswirkungen von Trockenheit stärker spürbar sein.
Trockenheit
- verringert die Erträge in der Landwirtschaft,
- bedroht die Wälder und ihre Leistungen inklusive der Funktion des Schutzwaldes,
- erhöht die Waldbrandgefahr,
- gefährdet das Ökosystem
gefährdet die Ressource Wasser und damit auch die Energieproduktion.
Die Schäden können hohe Kosten verursachen. Trockenheit betrifft alle und kann zu Zielkonflikten um die Wassernutzung führen: zwischen den Anliegen der Gesellschaft, der Landwirtschaft und dem Umweltschutz.
Auswirkungen Klimawandel
Mehr regenfreie Tage
Mit fortschreitendem Klimawandel nimmt die Tendenz zur Trockenheit weiter zu. Gegen Ende des Jahrhunderts könnte eine Trockenheit, wie sie bisher ein- bis zweimal in zehn Jahren auftrat, jedes zweite Jahr vorkommen.
Das National Center for Climate Services (NCCS) prognostiziert, dass an einem durchschnittlichen Regentag im Sommer zwar im Schnitt ähnlich viel Niederschlag wie bisher fallen wird. Aber die regenfreien Tage werden zunehmen. Die längste Trockenperiode des Sommers kann gemäss Szenario 2060 im Schnitt bis etwa eine Woche länger dauern als heute.
Mit fortschreitendem Klimawandel nimmt die Tendenz zur Trockenheit weiter zu.
Es fällt nicht nur seltener Regen – wegen der höheren Temperaturen verdunstet auch mehr Feuchtigkeit als heute. Die Böden werden selbst in Perioden mit gleichbleibenden Niederschlagssummen trockener.
Aufbau Warnsystem
Die Trockenheit betrifft alle Menschen direkt und/oder indirekt
Aufbau eines Warnsystems
2022 hat der Bundesrat beschlossen, per 2025 ein nationales Früherkennungs- und Warnsystem aufzubauen. Es soll mehrere Wochen im Voraus aufzeigen, wenn sich eine kritische Situation anbahnt. Trinkwasserversorger sowie Landwirtinnen und Landwirte erhalten somit Zeit, geeignete Massnahmen zu ergreifen.
Wirkungsvolle Massnahmen
Wirkungsvolle Massnahmen
Die Trockenheit betrifft alle Menschen direkt und/oder indirekt. Um den Trinkwasserbedarf der Bevölkerung sowie die Bedürfnisse der Land(Wirtschaft) und Umwelt zu gewährleisten, müssen die Gemeinden und Kantone eine Gesamtplanung vornehmen. Wie die Landwirtschaft der Trockenheit begegnen kann, zeigt der Bund in verschiedenen Handlungsoptionen auf. Beispiele für weitere Massnahmen sind:
Biologische Massnahmen
- Schattendspende Bäume und Hecken pflanzen
- Wasserflächen anlegen und unterhalten
- Wasserrückhaltung der landwirtschaftlich genutzen Böden verbessern durch Humusaufbau
- Trockenheitsresistente Pflanzen wie Bäume, Gemüse, Getreide und Sträucher anbauen
- Tockenresistente Schutzwälder anlegen und unterhalten
Technische Massnahmen
- Flächen entsiegeln
- Wasser speichern mit Reservoirs, Stauseen oder Regenwassersammelbecken
- Trinkwasserressourcen schonen
- Effizientes Bewässerungssystem installieren
Kanton Solothurn geht voran
Wie können Landwirtinnen und Landwirte ihre Nutztiere unter trockenen/wärmeren Bedingungen halten? Und wie bewässern sie ihre landwirtschaftlichen Kulturen? Der Kanton Solothurn formuliert in einem Aktionsplan zur Anpassung an den Klimawandel spezifische Massnahmen für die Landwirtschaft, wie die Beratung zur Nutztierhaltung oder Erarbeitung von Bewässerungskonzepten.
Chronik
Kaskade von Naturgefahren
Kaskade von Naturgefahren
Bisweilen kommt es bei Naturgefahren zu einer Verkettung von Ereignissen. Trockenheit kann für weitere Naturgefahren eine Rolle spielen:
Oberflächenabfluss
Trockene Böden nehmen weniger schnell Wasser auf. Bei Starkniederschlägen erhöht sich der Oberflächenabfluss
Waldbrand
Die Gefahr von Waldbränden steigt
Hitze/Kälte
Trockenperioden gehen im Sommer oft mit Hitzewellen einher
Sturm
Stürme während der Trockenheit können verheerende Folgen haben: Der Boden erodiert schneller und Bäume brechen eher
Weitere Informationen zu Trockenheit finden Sie unter